Oberflächenmessstationen
DIN 4150 Erschütterungsnetzwerk (DEN)
Bohrloch- und Oberflächenmessstationen
Seismisches Ortungsnetzwerk (SON)
Epizentrum
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Häufige Fragen, klare Antworten: die FAQ.

Warum wird die Bodenschwinggeschwindigkeit dargestellt und nicht die Magnitude?

In den Tages- und Ereignisübersichten werden bei lokalen Ereignissen die jeweils am Gebäudefundament gemessenen maximalen Bodenschwinggeschwindigkeiten dargestellt. Diese Größe steht in direktem Zusammenhang mit der Spürbarkeit der Erschütterung und möglichen Schäden an Gebäuden. Die Magnitude hingegen beschreibt die Stärke eines Ereignisses an der Quelle (dem Hypozentrum) und enthält keine direkten Informationen über die Auswirkungen auf die Oberfläche.

Wo und wie wird die Bodenschwinggeschwindigkeit gemessen?

Nach den Vorgaben in der DIN 4150 wird die Bodenschwinggeschwindigkeit am Fundament eines Gebäudes gemessen. Die Messgeräte erfüllen dabei die Vorgaben der DIN 45669 und die „Empfehlungen zur Überwachung induzierter Seismizität – Positionspapier des FKPE" (DGG Mitteilung 3/2012; www.Fkpe.org).

Was bedeutet „Automatik“ in der Liste der Registrierungen?

Bodenerschütterungen aller Art werden vom Messsystem automatisch aufgezeichnet. Dafür werden an jeder Station individuell eingestellte Algorithmen verwendet, die optimal an die Gegebenheiten des Standortes angepasst sind. Erfassen mehrere Messstationen in einem vorgegebenen Zeitfenster eine Bodenerschütterung, wird in der Datenbank eine Registrierung erzeugt. Der Registrierungstyp „Automatik“ macht für Sie als Nutzer deutlich, dass das Ereignis noch nicht von einem Fachmann manuell überprüft und eingeordnet wurde.

Wie wird festgestellt, wo ein lokales Ereignis stattgefunden hat?

Zunächst erfolgt eine automatische Lokalisierung mit Hilfe der seismologischen Software NonLinLoc (Lomax et al., 2000; Lomax et al., 2009). Dabei werden die Einsatzzeiten der seismischen Wellen verwendet, die für jede Messstation automatisch ermittelt werden. Der gesamte Prozess ist vollständig automatisiert und unterliegt keiner manuellen Kontrolle. Dieses erste Ergebnis ist also nur vorläufig; die exakte manuelle Auswertung kann in der Folge noch zu deutlichen Veränderungen führen.

Warum weicht der angegebene Maximalwert der Bodenschwinggeschwindigkeit manchmal vom Maximalwert in der graphischen Darstellung ab?

Die graphische Darstellung der aufgezeichneten Bodenschwinggeschwindigkeit erfolgt automatisch. Es kann allerdings passieren, dass im Registrierungszeitraum ein Störsignal aufgetreten ist – zum Beispiel durch starken Verkehr oder Maschineneinsatz. Das lässt sich bei der nachfolgenden manuellen Bewertung anhand der Wellenform eindeutig von einem seismischen Ereignis unterscheiden; der Maximalwert wird dann gegebenenfalls korrigiert.

Was bedeuten die Registrierungskategorien "Gewitter/Überschall" und "Störsignal"?

Durch die statische Aufladung der Atmosphäre oder kurzzeitige Gerätestörungen können Störsignale auftreten, die nicht real gemessenen Bodenschwinggeschwindigkeiten entsprechen. Diesen Signalen wird bei der anschließenden manuellen Bewertung die entsprechende Kategorie zugeordnet. Wie bei anderen Störsignalen ist die Zuordnung basierend auf den aufgezeichneten Wellenformen zweifelsfrei möglich.

Warum werden bei einem lokalen Ereignis auf der Karte keine maximalen Bodenschwinggeschwindigkeiten an den Bohrlochstationen angezeigt?

Die Bohrlochstationen sind in Tiefen von 70 – 190 m installiert. Zur verlässlichen Beurteilung der Bodenschwinggeschwindigkeit an der Erdoberfläche können sie nicht herangezogen werden. Um Irritationen vorzubeugen, werden diese Werte nicht angegeben.

Welche Magnitude wird im Falle eines Ereignisses und der Lokalisierung dargestellt?

Angegeben ist jeweils die Lokalmagnitude ML, die in der bekannten Richterskala verwendet wird.

Warum lassen sich in manchen Teilen der Welt Erdbeben besser registrieren als in anderer Regionen?

Das hängt mit dem Schalenaufbau der Erde zusammen und den damit verbundenen Reflektionen und Brechungen seismischer Wellen bei ihrer Ausbreitung durch den Erdkörper. Der Effekt wird an jeder seismischen Messstation der Welt beobachtet und hat zur Folge, dass Ereignisse in manchen Regionen nur schwach oder gar nicht registriert werden können.

Wieso werden die Zeitangaben in „UTC“ gemacht?

Universal Time Coordinated oder Universal Time Code bezeichnet die koordinierte und heute gültige Weltzeit. Im Gegensatz zur Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) unterliegt sie nicht der Sommer- und Winterzeitumstellung; sie ist daher für jede Jahreszeit eindeutig. Die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) entspricht UTC+2 Stunden, die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) UTC+1 Stunde.

 

Mehr über die Weltzeit und unsere heimischen Zeitzonen erfahren Sie zum Beispiel auf den folgenden Webseiten:

http://www.weltzeit.de/zeitzonenkarte.php
https://de.wikipedia.org/wiki/Mitteleuropäische_Zeit

Was bedeutet "USGS" und "EMSC" in den Kommentaren der Liste "Registrierungen"?

Die Abkürzung „USGS“ steht für „U.S. Geological Service“, also für den Geologischen Dienst der Vereinigten Staaten von Amerika. „EMSC“ steht für „European-Mediterranean Seismological Centre“, das 1975 nach einer Empfehlung der European Seismological Commission (ESC) gegründet wurde. Beide Dienste sind international anerkannt. Sie detektieren und lokalisieren weltweit auftretende Erdbeben und informieren darüber in Echtzeit.

Erkennt unser Seismisches  Messnetz eine in Niedersachsen aufgezeichnete Registrierung als Erdbeben, wird das dazu passende Beben aus einem der beiden Kataloge ausgewählt und ein Hinweis ins Kommentarfeld eingetragen. Die Stärke des jeweiligen Erdbebens ist in leicht voneinander abweichenden Magnitudenskalen angegeben.

Registrierungen